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Verkehr vorm Ortskern abfangen ‒ Neuer Entwurf für Anbindung des neuen Stadtteils Freiham an Aubing

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Umfahrungsidee
Die neue Variante des Aubingers Hans Oberhauser soll direkt an der Einhausung der A99 entlangführen. © Andreas Schwarzbauer

Ein Aubinger erarbeitet eine neue Variante, wie Freiham im Norden für den Verkehr erschlossen werden kann. Die bisherigen Ideen der Stadt überzeugen ihn nicht.

Eine Umfahrung, die den Verkehr aus Puchheim und Lochhausen um den Ortskern Aubing herumleitet – dafür hat der Aubinger Hans Oberhauser einen Entwurf erarbeitet. Auslöser waren die Vorschläge der Stadt, wie der neue Stadtteil Freiham an Aubing angebunden werden könnte.

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Die Varianten für die Anbindung von Freiham an Aubing

Das Verkehrsbüro Obermeyer hat dafür drei Varianten näher untersucht: Die Planer bevorzugen eine neue Nord-Süd-Verbindung zwischen Eichenauer Straße und Germeringer Weg (Variante 6). Der Verkehr aus Freiham fließt anschließend über Eichenauer, Wildenrother und Gilchinger Straße auf die Altostraße.

Alternativ könnte die neue Trasse in Richtung Norden bis zur Hoflacher Straße verlängert werden. Sie könnte entweder über den Imkerweg (Variante 7a) oder die Wildenrother Straße und einen Anliegerweg westlich der Bebauung (Variante 7b) führen.

Beide Lösungen hätten aber kritische Eingriffe in ökologisch wertvolle Flächen zur Folge. Sie verliefen zudem auf Privatgrund und seien schwer realisierbar, so das Verkehrsbüro.

Für den Aubinger Oberhauser sind alle drei Varianten nicht sehr sinnvoll. „Dass der Verkehr aus Freiham durch die Wildenrother und die Gilchinger Straße fährt, ist unmöglich. Sie sind zu schmal und dicht bewohnt. Wenn dort ein Lastwagen oder ein landwirtschaftliches Fahrzeug unterwegs ist, geht gar nichts mehr.“

Auch die schmale Hoflacher Straße sei ungeeignet. „Das kann man den Anwohnern nicht zumuten.“ Außerdem lande der Verkehr letztendlich immer auf der Altostraße und damit im Aubinger Ortskern oder in Lochhausen. Doch die Stadt wolle die Anbindung Freihams. „Deshalb will ich einen Ausweg aufzeigen.“

Der Aubinger Hans Oberhauser entwirft neue Variante für die Erschließung von Freiham

Oberhausers Vorschlag: eine neue Straße direkt am Autobahntunnel entlang. Die Umfahrung soll von der Aubinger Allee nach Nordwesten führen. Sie könnte die Bahntrasse der S4 durch eine für den landwirtschaftlichen Verkehr geplante Unterführung kurz vor der A99 kreuzen.

Anschließend soll sie direkt östlich der Autobahn-Einhausung verlaufen, an der Eichenauer Straße auf die westliche Seite wechseln und neben dem Tunnel bis zur Straße „Am Langwieder Bach“ gehen. Dann könnte sie nach Osten abknicken, bis sie in die Bergsonstraße mündet.

Umfahrungsidee
Eine Umfahrung (blaue Linie) hat Hans Oberhauser erarbeitet. Sie soll direkt an der Einhausung der A99 entlangführen. Die Varianten der Stadt (rot) münden in die Altostraße. © OpenStreetMap contributors

„Dadurch würden wir die Autos aus Puchheim und Lochhausen abfangen und um Aubing herum leiten.“ Die angrenzenden Straßen seien gut ausgebaut und könnten den Verkehr aufnehmen, erläutert Oberhauser. Im Bereich Altostraße, in dem die Umfahrung nah an der Bebauung vorbei läuft, hat er aus Lärmschutzgründen eine Einhausung mit Photovoltaik vorgesehen.

„Dadurch könnte der Strombedarf von bis zu 500 Haushalten gedeckt werden. Der Geschichtspfad wird nicht angetastet“, betont er. Bevor die Umgehung realisiert wird, müssten aber die U-Bahn und der A99-Ausbau realisiert werden.

Die digitale Informationsveranstaltung zur Anbindung von Freiham findet am Mittwoch, 26. Januar, ab 18.30 Uhr statt. Weitere Infos zur Machbarkeitsstudie und den Teilnahmelink gibt’s auf www.muenchen.de/freiham.

Weitere Kritik an der Stadt: Zu viele Unklarheiten

Oberhauser ist nicht der einzige, der die Vorschläge der Stadt skeptisch sieht. Die Bürgervereinigung Aubing hat eine Reihe von Fragen erarbeitet. Unter anderem will sie wissen, warum das Gutachten nicht in das Verkehrskonzept für den 22. Stadtbezirk integriert wird, das ebenfalls gerade entsteht.

Sie hält eine Entscheidung über den Verkehrsanschluss von Freiham zudem für zu früh. Die Planungen für den S4-Ausbau, die Erweiterung der A99 und eine mögliche Verlängerung der Tram 17 nach Freiham sowie die Einwohnerzahl im zweiten Realisierungsabschnitt seien noch offen.

Unklar sei auch, ob die Eichenauer Straße zum Radschnellweg wird. Zudem betrachte die Studie die Auswirkungen auf Aubing-Ost, Neuaubing und Lochhausen nicht. Auch an den Verkehrszahlen zweifelt die Bürgervereinigung.  

Die Eichenauer Straße
Die Eichenauer Straße © Andreas Schwarzbauer

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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