Die A99 West soll auf sechs Streifen ausgebaut werden. Dazu ging die Autobahn GmbH im März 2024 erstmalig mit Vorab-Planungen in die Öffentlichkeit.
Unsere Sicht: Wir sind der Meinung, dass für die Belastungen in den Stoßzeiten eigentlich eine temporäre Seitenstreifenfreigabe ausreichen sein müsste. Die Zahlen der Verkehrszählungen und die Prognosen der Planer für das Jahr 2035 sind jedoch derartig hoch, dass es laut der Planungsverantwortlichen zwingend eines Ausbaues bedarf. Wir dürfen also davon ausgehen, dass das Projekt, welches im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 verankert ist, realisiert wird.
Die vorliegenden Planungen sind eng verbunden mit der Weiterentwicklung von Freiham. Speziell der Landschaftspark liegt ja direkt an der A99. Hier ist Lärmschutz absolut notwendig. Jedoch gilt das nicht nur für Freiham. Auch die heutigen Einwohner müssen geschützt werden. Die A99 West ist ja schon heute im gesamten 22. Stadtbezirk deutlich zu hören,  speziell und besonders bei Westwindlagen. Und hier setzt unsere Kritik im Besonderen an.

Nach den uns vorliegenden Unterlagen wird der verstärkte Lärmschutz im Rahmen des Projektes  nur bis zum Germeringer Weg geplant ist (Folien 11,12). Ab dort bis zum südlichen Tunnelportal muss die Stadt München tätig werden.

Wir glauben nicht, dass bei 33% Verkehrszunahme bis 2035 „Flüsterasphalt“ reicht um die Lärmbelastung für Freiham und den betroffenen Teil des 22. Stadtbezirkes adäquat zu mindern.
Jedoch nicht nur beim Lärmschutz haben wir noch Fragen. Wir haben starke Zweifel, dass der insgesamt 14m hohe Lärmschutz (10m Wall + 4m Lärmschutzwand) keine negative Klimawirkung auf den 22. Stadtbezirk hat, so die Aussagen. Das muss nachgewiesen werden.

Das Vorhaben ist in zwei Projekte aufgeteilt  (Teil-Projekt 1 von der A96 bis zum südlichen Tunnelportal, Teil-Projekt 2 umfasst den Tunnel und die Strecke bis zum Lochhauser Kreuz) und es für Projekt 2 noch keinerlei Informationen gibt, wissen wir noch nicht wie das Landschaftsschutzgebiet  Langwieder Heide beeinträchtigt wird. Hier ist umgehend Klarheit nötig.

Und überhaupt: Wie ist sichergestellt, dass die geplanten Maßnahmen im 22. Stadtbezirk https://lebenswertesaubing.de/infrastrukturkarte  wie A99 Ausbau (Autobahn GmbH), Sanierung Allacher Tunnel (Autobahn GmbH), Neubau der Eisenbahnbrücken Bodenseestraße (DB), U5-Bau (Stadt München), S4-Ausbau (DB), Umbau Übergang S8 Brunhamstraße (Stadt München/DB) die alle in einem ähnlichen Zeitkorridor liegen, aufeinander abgestimmt werden? Wenn das nicht geschieht, laufen wir im 22. Stadtbezirk  in ein Verkehrschaos.
Weitere Informationen der Autobahn GmbH des Bundes unter https://www.a99-west.de/