Update 1 zur A99 West Planung


„Gerne möchten wir Sie über Neuigkeiten im Planungsprojekt „6-streifiger Ausbau der A 99 zwischen“
AD München-Süd-West und Tunnel Aubing (Bauabschnitt I)“ informieren.
Aktuell erarbeitet die Autobahn Südbayern die Genehmigungsunterlagen. Die Arbeiten laufen gut
und liegen im Plan. Die technische Planung konnte nun abgeschlossen werden, als nächstes wird die
Umweltplanung entwickelt.
In der Informationsveranstaltung im März 2024 stellte die Autobahn Südbayern die ersten
Überlegungen zur Errichtung von Photovoltaikanlagen im Zuge des Ausbauvorhabens vor. Diese
Ideen haben sich nun konkretisiert, worüber wir Sie gern informieren möchten:

  • Es ist geplant Photovoltaikanlagen sowohl an autobahnzugewandten Wallflächen als auch
    auf Lärmschutzwänden zu installieren.
  • Die Photovoltaikanlagen sollen ausschließlich auf den Lärmschutzwänden auf der Westseite
    (Germering) der A 99 zwischen den Anschlussstellen München-Freiham-Mitte und
    Germering-Nord installiert werden. Die Module besitzen eine Höhe von 2,42 Metern und
    werden auf die 6 Meter hohen Lärmschutzwände aufgesetzt – im Ergebnis entstehen
    Lärmschutzwände mit einer Gesamthöhe von 8,42 Metern zwischen der Anschlussstelle
    München-Freiham-Mitte und den Rampen der Anschlussstelle Germering-Nord. Im Bereich
    der Rampen der Anschlussstelle Germering-Nord geht die Wand mit PV-Aufsatz fließend in
    eine 7 Meter hohe Wand ohne PV-Aufsatz über.
  • Für die Photovoltaikanlagen, die auf den Wallflächen geplant sind, werden ausschließlich
    autobahneigene Flächen auf autobahnzugewandten Wällen genutzt. Ein zusätzlicher
    Grunderwerb ist daher nicht notwendig. Die Flächen befinden sich jeweils auf der Ostseite
    der Strecke südlich und nördlich der Anschlussstelle München-Freiham-Mitte und nördlich
    der Anschlussstelle Germering-Nord.
  • Die geplanten Photovoltaikanlagen werden eine Leistung von etwa 1,1 Mio. Kilowattstunden
    pro Jahr erzeugen und somit einen Großteil des jährlichen Energiebedarfs des Tunnels
    Aubing abdecken. Dieser benötigt jedes Jahr Energie im Umfang von etwa 1,2 Mio.
    Kilowattstunden.“

Hrsg. Projektkommunikation Planungsprojekt A 99 Autobahn Ring München – 6-streifiger Ausbau
zwischen dem Autobahndreieck München-Süd-West und dem Autobahnkreuz München-West
Im Auftrag der Autobahn GmbH, Niederlassung Südbayern

Basisinformationen A99

Die A99 West soll auf sechs Streifen ausgebaut werden. Dazu ging die Autobahn GmbH im März 2024 erstmalig mit Vorab-Planungen in die Öffentlichkeit.
Unsere Sicht: Wir sind der Meinung, dass für die Belastungen in den Stoßzeiten eigentlich eine temporäre Seitenstreifenfreigabe ausreichen sein müsste. Die Zahlen der Verkehrszählungen und die Prognosen der Planer für das Jahr 2035 sind jedoch derartig hoch, dass es laut der Planungsverantwortlichen zwingend eines Ausbaues bedarf. Wir dürfen also davon ausgehen, dass das Projekt, welches im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 verankert ist, realisiert wird.
Die vorliegenden Planungen sind eng verbunden mit der Weiterentwicklung von Freiham. Speziell der Landschaftspark liegt ja direkt an der A99. Hier ist Lärmschutz absolut notwendig. Jedoch gilt das nicht nur für Freiham. Auch die heutigen Einwohner müssen geschützt werden. Die A99 West ist ja schon heute im gesamten 22. Stadtbezirk deutlich zu hören,  speziell und besonders bei Westwindlagen. Und hier setzt unsere Kritik im Besonderen an.

Nach den uns vorliegenden Unterlagen wird der verstärkte Lärmschutz im Rahmen des Projektes  nur bis zum Germeringer Weg geplant ist (Folien 11,12). Ab dort bis zum südlichen Tunnelportal muss die Stadt München tätig werden.

Wir glauben nicht, dass bei 33% Verkehrszunahme bis 2035 „Flüsterasphalt“ reicht um die Lärmbelastung für Freiham und den betroffenen Teil des 22. Stadtbezirkes adäquat zu mindern.
Jedoch nicht nur beim Lärmschutz haben wir noch Fragen. Wir haben starke Zweifel, dass der insgesamt 14m hohe Lärmschutz (10m Wall + 4m Lärmschutzwand) keine negative Klimawirkung auf den 22. Stadtbezirk hat, so die Aussagen. Das muss nachgewiesen werden.

Das Vorhaben ist in zwei Projekte aufgeteilt  (Teil-Projekt 1 von der A96 bis zum südlichen Tunnelportal, Teil-Projekt 2 umfasst den Tunnel und die Strecke bis zum Lochhauser Kreuz) und es für Projekt 2 noch keinerlei Informationen gibt, wissen wir noch nicht wie das Landschaftsschutzgebiet  Langwieder Heide beeinträchtigt wird. Hier ist umgehend Klarheit nötig.

Und überhaupt: Wie ist sichergestellt, dass die geplanten Maßnahmen im 22. Stadtbezirk https://lebenswertesaubing.de/infrastrukturkarte  wie A99 Ausbau (Autobahn GmbH), Sanierung Allacher Tunnel (Autobahn GmbH), Neubau der Eisenbahnbrücken Bodenseestraße (DB), U5-Bau (Stadt München), S4-Ausbau (DB), Umbau Übergang S8 Brunhamstraße (Stadt München/DB) die alle in einem ähnlichen Zeitkorridor liegen, aufeinander abgestimmt werden? Wenn das nicht geschieht, laufen wir im 22. Stadtbezirk  in ein Verkehrschaos.
Weitere Informationen der Autobahn GmbH des Bundes unter https://www.a99-west.de/